LONDON (dpa-AFX) - Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im April erneut verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global (PMI) fiel im Monatsvergleich um 0,4 Punkte auf 45,7 Zähler, wie S&P am Donnerstag in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte. Ein erstes Ergebnis wurde leicht nach oben revidiert.
Seit mittlerweile fast zwei Jahren liegt die Kennzahl unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Das zeigt, wie schwer die Industrie unter den Folgen des Ukraine-Kriegs leidet. Ursächlich sind vor allem die zeitweise drastisch gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise. Diese sind mittlerweile zwar gesunken, liegen allerdings immer noch klar höher als vor dem russischen Angriff auf die Ukraine.
Die Industrie des Euroraums schrumpfe weiter, kommentierte S&P das Umfrageresultat. Die Entwicklung im Währungsraum klaffe auseinander: In südlichen Ländern wie Spanien oder Griechenland wachse das verarbeitende Gewerbe, neuerdings auch in den Niederlanden. Dagegen sei die Lage in Deutschland und Österreich am schlechtesten.
Cyrus de le Rubia, Chefökonom von der Hamburg Commercial Bank, erklärte: "Wer wird die Wirtschaft der Eurozone retten? Dies ist eine schwierige Frage, aber eines ist klar: Es ist sicher nicht das verarbeitende Gewerbe." Stattdessen ziehe sich die Industrie-Rezession in den April hinein.
Die Daten im Überblick:
Region/Index April Prognose vorläufig Vormonat
EURORAUM
Industrie 45,7 45,6 45,6 46,1
DEUTSCHLAND
Industrie 42,5 42,2 42,2 41,9
FRANKREICH
Industrie 45,3 44,9 44,9 46,2
ITALIEN
Industrie 47,3 50,4 --- 50,4
SPANIEN
Industrie 52,2 51,4 --- 51,4°
/bgf/jkr/mis
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.