Nach der Zulassung des weltweit ersten Corona-Impfstoffs hat Mehrheitseigner Thomas Strüngmann einen ambitionierten Wachstumsplan für Biontech aufgestellt. Im Interview mit dem manager magazin schildert der Hauptinvestor, wie "Schritt für Schritt" aus dem Mainzer Biotech-Unternehmen erstmals seit Jahrzehnten wieder ein eigenständiger, forschender Pharmakonzern in Deutschland entstehen soll.
Finanzier Strüngmann, dessen Vermögen aus dem Verkauf des Generikaherstellers Hexal stammt, investiert seit rund 15 Jahren gemeinsam mit seinem Bruder Andreas in Biotechunternehmen. An Biontech hält er gut 50 Prozent. Mit dem Impfstoff habe Biontech "die Schlagkraft der neuen mRNA-Technologie" gezeigt, erklärt Strüngmann. Damit sei sein Wunsch, ein hochinnovatives Unternehmen zu entwickeln, schneller in Erfüllung gegangen als er gedacht habe.
Trotz der Wertsteigerung an der Börse will er das Unternehmen nicht verkaufen. "Jeder in der Branche weiß, dass wir mit Biontech erst am Anfang stehen. Unsere Strategie ist, erst einmal das Unternehmen aufzubauen, nicht zu verkaufen", sagte er dem manager magazin. Auch langfristig sei keine Verwertung geplant.
Die Biontech-Plattform könne und werde noch sehr viel mehr leisten als die schnelle Entwicklung eines Covid-Vakzins, sagte Strüngmann. Die neuen Möglichkeiten zeigten sich etwa in den neusten Studienergebnisse bei Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose. Der Hauptfokus des Unternehmens blieben auch in Zukunft die Krebstherapien sowie Infektionskrankheiten.