Die Auslandsumsätze sind 2024 demnach nominal - also nicht um Preisveränderungen bereinigt - um 7,5 Prozent gesunken. Rückläufig ist auch der sonst stabile Export in EU-Nachbarländer wie Frankreich, Italien, Belgien und Tschechien. Dort mussten laut Verband zuletzt viele stationäre Geschäfte schließen, deshalb habe es weniger Abnehmer gegeben. Ein weiterer Grund sei die Beliebtheit asiatischer Portale wie Shein und Temu, die Konsumenten direkt mit Ware versorgten, sagte Lange.
Der Export, auf den 40 Prozent des Gesamtumsatzes entfallen, gilt als "Erfolgsmotor der Branche". Die echten Gewinne würden im Ausland gemacht, heißt es. Die größten Exportmärkte waren zuletzt unverändert Polen, Schweiz und Österreich. Einigermaßen stabil verlief das Inlandsgeschäft (-0,9 Prozent).
Umsatz-Plus bei Berufs- und Schutzbekleidung
Auch wegen der stark gestiegenen Preise hatten die Hersteller ihre Erlöse im Vorjahr noch deutlich steigern können. Nun verzeichnen sie ein Minus. Der Gesamtumsatz schrumpfte nominal um 3,7 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Noch etwas mehr eingebüßt hat die wichtigste Kategorie Oberbekleidung. Dazu zählen etwa Pullover, T-Shirts, Hemden, Bluse, Hosen, Jacken und Kleider. Immerhin: Bei Berufs- und Schutzbekleidung konnten die Unternehmen ihre Umsätze steigern.
Die Stimmung in der Branche ist jedoch nicht zuversichtlich, wie Verbandspräsident Oliver Seidensticker sagt. Im Jahr 2024 gab es mehr Insolvenzen und Geschäftsaufgaben als im Vorjahr. Bekanntester Name war Esprit. Die Zahl der Bekleidungshersteller mit mindestens 50 Beschäftigten ist um 7 Prozent auf 77 gesunken. Bei kleineren Unternehmen sei der Rückgang noch größer, wie es heißt. GermanFashion vertritt etwa 350 Unternehmen aus der Branche, darunter Hugo Boss (Hugo Boss Aktie)
Schwierige Zeiten erleben derzeit auch Modehändler in Deutschland. Probleme bereitet der Branche, dass viele Kunden sparen. Zudem klagen die Firmen über hohe Kosten für Energie, Miete und Gehälter./cr/DP/nas
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