Seit dem markanten Tiefpunkt am 18. Dezember 2024 bei 2.585 USD hat sich der Goldpreis in einer spektakulären Aufwärtsbewegung um über 900 USD (+35,4 %) gesteigert. Nach dem neuen Allzeithoch bei 3.500 USD kam es zu einem scharfen, aber technisch erwartbaren Rücksetzer auf 3.260 USD. Seither läuft eine volatile Seitwärtskonsolidierung zwischen 3.260 und 3.370 USD – ohne klare Dominanz auf Bullen- oder Bärenseite.
Wie Florian Grummes in seiner aktuellen Analyse betont, bleibt der übergeordnete Aufwärtstrend intakt, solange die Zone zwischen 2.955 und 3.050 USD nicht unterschritten wird. Erst ein Rückfall unter 3.260 USD würde die Tür für eine größere Korrektur öffnen, möglicherweise bis in den Bereich um 3.050 USD. Umgekehrt könnte ein Ausbruch über 3.370 USD das Signal für eine Fortsetzung der Rally liefern - mit Kurszielen oberhalb von 4.000 USD.
Der Wochenchart zeigt eine klar bullische Struktur mit überkauften, aber bislang noch bullisch eingebetteten Oszillatoren. Grummes weist jedoch auf das schwindende Momentum hin: Die Stochastik hat bereits nach unten gedreht und ein Verkaufssignal scheint in Reichweite. Die Kursentwicklung der letzten Wochen erscheint aus technischer Sicht überzogen - ein Rücklauf in den Bereich der 50-Tagelinie bei etwa 3.070 USD wäre gesund und erwartbar.
Im Tageschart ist das Bild differenzierter: Zwar ist ein Topbildungsprozess erkennbar, doch weder die Bullen noch die Bären konnten sich bislang durchsetzen. Entscheidend bleibt die Begrenzungsspanne zwischen 3.260 und 3.370 USD. Ein Bruch nach unten würde die nächste Kurslücke bei 3.175 USD aktivieren, ein Anstieg darüber könnte neue Allzeithochs zur Folge haben.
Die aktuelle CoT-Struktur zeigt laut Grummes eine bereinigte, aber keineswegs übermäßig bullische Positionierung. Die kommerziellen Händler haben ihre Short-Positionen in den letzten Wochen deutlich reduziert - von über 300.000 Kontrakten auf aktuell rund 202.000. Dieser Deleveraging-Effekt ist ein klassisches Muster bei stark steigenden Märkten: Positionen werden in die Stärke hinein geschlossen.
Auffällig ist, dass sowohl Bullen als auch Bären ihre Hebel reduziert haben. Das offene Interesse schwankt stark – zuletzt war ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Insgesamt spiegelt der Terminmarkt ein eher neutrales Bild wider, ohne extremes Sentiment oder klares Ungleichgewicht.
Auch das Stimmungsbild am Goldmarkt hat sich in den letzten Wochen spürbar normalisiert. Nach Werten über 80 im Gold-Optix ist die Stimmung auf 69 zurückgefallen – ein Bereich, den Grummes als „halbwegs neutral“ einordnet. Statt in euphorische Höhen zu schießen, reagierte der Markt auf kurze Rücksetzer mit sofortiger Skepsis - ein Verhalten, das aus Sicht erfahrener Marktbeobachter gesund ist.
Es zeigt sich ein Muster: Kurze, heftige Rücksetzer wirken wie eine „kalte Dusche“, verhindern Überhitzung und erhöhen die Elastizität des Marktes. Solange der Optix nicht unter 50 fällt, bleibt das Umfeld für Gold konstruktiv.
Saisonal befindet sich der Goldpreis aktuell noch in einer Phase statistisch erhöhter Stärke. Doch wie Grummes zeigt, endet diese Phase spätestens Mitte Mai. In vielen Jahren war der Zeitraum zwischen März und Mai für bedeutende Zwischenhochs prädestiniert - was das Top bei 3.500 USD zeitlich gut einordnen würde. Eine anschließende Schwächephase bis Juli ist aus historischer Sicht gut möglich, wobei Grummes betont, dass die fehlende Eigenständigkeit beim Silber bisher gegen ein definitives Hoch spricht.
Besonders bemerkenswert ist die physische Nachfrage aus China, die sich zuletzt dramatisch verstärkt hat. In der aktuellen Marktanalyse hebt Grummes hervor, dass dieser „Goldrausch“ keine rein spekulative Übertreibung darstellt, sondern ein Resultat fundamentaler Faktoren ist: das Verbot von Bitcoin, der Einbruch am Immobilienmarkt, massive Kapitalkontrollen - und das tiefe Misstrauen der Bevölkerung gegenüber der wirtschaftlichen Stabilität.
In Handelszentren wie Shuibei werden täglich rund 1.100 Kilogramm Gold umgesetzt. Die Nachfrage betrifft nicht nur Schmuck, sondern auch Anlagegold. Unterstützt wird dies durch gezielte Maßnahmen der chinesischen Regierung – etwa zur Diversifikation der Währungsreserven oder zur Stabilisierung der Binnenkonjunktur. Während westliche Anleger zögern oder konsolidieren, akkumuliert China entschlossen weiter. Der physische Markt zieht also längst nicht mehr nur in der westlichen Hemisphäre die Fäden.
Für Florian Grummes befindet sich der Goldpreis nach dem starken Anstieg seit Dezember (+35,4 %) in einer gesunden Konsolidierungsphase. Die aktuelle Seitwärtsbewegung zwischen 3.260 und 3.370 USD signalisiert kurzfristige Unentschlossenheit, ohne den übergeordneten Aufwärtstrend zu gefährden. Erst ein Rückfall unter 3.260 USD würde eine technische Korrektur bis in den Bereich 3.050 USD aktivieren.
Grummes verweist auf überkaufte Indikatoren im Wochenchart, sieht aber im Tageschart ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis. Die Zone zwischen 2.955 und 3.050 USD bleibt aus seiner Sicht die zentrale Unterstützung, ein Ausbruch über 3.370 USD würde neues Aufwärtspotenzial eröffnen. Die Terminmarktdaten und das abgekühlte Sentiment interpretiert Grummes als konstruktiv bereinigt. Besonders hervor hebt er die starke physische Nachfrage aus China, die strukturell und nicht spekulativ getrieben ist - ein stabilisierender Faktor für den Gesamtmarkt.
Solange die Unterstützung hält, bleibt der langfristige Aufwärtstrend laut Grummes klar intakt.
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