US-Wahl 2024: Aktuelle Umfragen und wirtschaftliche Reaktionen
Am 5. November entscheiden die Amerikanerinnen und Amerikaner, wer die nächste Präsidentschaft antreten wird: Wird Donald Trump zurück ins Weiße Haus kehren, oder wird Kamala Harris als erste Präsidentin der USA Geschichte schreiben? Die aktuellsten Umfragen deuten auf ein äußerst knappes Rennen hin, insbesondere in den entscheidenden Swing States. Parallel dazu beobachten Marktteilnehmer die Auswirkungen des Wahlkampfs auf die US-Wirtschaft.
Während nationale Umfragen oft ein breiteres Stimmungsbild vermitteln, sind die Ergebnisse in den sogenannten Swing States entscheidend. Diese Staaten haben in der Vergangenheit sowohl für die Republikaner als auch für die Demokraten gestimmt, und ihre Wahlmännerstimmen könnten den Ausgang der Wahl bestimmen.
Aktuell zeigen Umfragen von Silver Bulletin und der New York Times, dass Harris in wichtigen Swing States wie North Carolina, Arizona und Florida im Rückstand ist. Trump konnte seinen Vorsprung in diesen Bundesstaaten ausbauen, was die Chancen der Demokraten erheblich schmälert. Selbst in Staaten wie Virginia, wo die Demokraten traditionell stark sind, hat sich Harris' Vorsprung so weit verringert, dass dieser Staat nicht mehr als sichere Bank für sie gilt.
Mehrere Analysten vermuten, dass die schwachen US-Arbeitsmarktzahlen eine Rolle spielen. Als amtierende Vizepräsidentin wird Harris mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage assoziiert, was sich negativ auf ihre Umfragewerte auswirkt.
Das US-Wahlsystem basiert auf dem sogenannten „First past the post“-Prinzip: Der Kandidat, der in einem Bundesstaat die meisten Stimmen erhält, bekommt in der Regel alle Wahlmännerstimmen des Bundesstaats. Dies bedeutet, dass auch ein knapper Sieg in einem wichtigen Staat wie Florida mit 30 Wahlmännerstimmen entscheidend sein kann. Staaten wie New York oder Mississippi gelten hingegen als fest in der Hand der Demokraten bzw. Republikaner, sodass dort der Wahlausgang weniger überraschend sein wird.
Insgesamt gibt es 538 Wahlmännerstimmen, von denen ein Kandidat 270 gewinnen muss, um Präsident zu werden.
Die Unsicherheiten, die politische Wahlen mit sich bringen, spiegeln sich oft auch an den Finanzmärkten wider. Während früher die Theorie galt, dass konservative Regierungen zu einem Aufschwung an den Börsen führen, wird dieser Zusammenhang heute stärker hinterfragt. Die Börsenkurse sowie die Anleihemärkte sind auch im Wahlkampf 2024 sensibel gegenüber politischen Entwicklungen. Insbesondere der S&P 500 und die Yield Curve, also die Zinskurve für Staatsanleihen, bieten Einblicke in die Erwartungen der Marktteilnehmer.
In den letzten 14 Tagen war die Entwicklung des S&P 500 volatil, was auf Unsicherheiten bezüglich der wirtschaftlichen und politischen Zukunft der USA hindeutet. Ein weiteres wichtiges Signal gibt die Zinskurve, die zeigt, wie Anleger die kurzfristigen und langfristigen wirtschaftlichen Aussichten bewerten. Eine inverse Zinskurve, bei der Anleihen mit kürzerer Laufzeit höhere Renditen bieten als solche mit längerer Laufzeit, gilt oft als Indikator für eine bevorstehende Rezession. Allerdings warnen viele Experten davor, diese Indikatoren isoliert zu betrachten, da auch andere Faktoren wie die globale Wirtschaftslage und Zinspolitik der US-Notenbank eine Rolle spielen.
Die Umfragen zur US-Wahl zeigen ein enges Rennen, besonders in den Swing States, die entscheidend für den Wahlausgang sind. Die Unsicherheiten über den Wahlausgang wirken sich auch auf die US-Wirtschaft aus. Während Märkte traditionell als stabilisierender Faktor betrachtet wurden, wenn konservative Regierungen an der Macht waren, zeigt die aktuelle Lage, dass viele Faktoren die wirtschaftliche Entwicklung beeinflussen. Mit Spannung wird das erste TV-Duell zwischen Harris und Trump erwartet, das möglicherweise noch einmal die Dynamik des Wahlkampfs verändern könnte.
Quelle: handelsblatt.com
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