Die BASF (BASF Aktie) SE hat ihre endgültigen Geschäftszahlen für 2024 veröffentlicht und dabei sowohl positive als auch negative Entwicklungen aufgezeigt. Während der Umsatz sank, konnte das bereinigte operative Ergebnis leicht gesteigert werden. Die Prognose für 2025 sieht zwar eine weitere Verbesserung des Ergebnisses vor, bleibt jedoch hinter den Erwartungen vieler Analysten zurück. Der Aktienkurs reagierte zunächst mit Verlusten, drehte im Laufe des Tages aber ins Plus.
Im Jahr 2024 sank der Umsatz des weltweit größten Chemiekonzerns um 5,3 % auf 65,3 Milliarden Euro. Ursächlich hierfür waren niedrigere Verkaufspreise und Mengenrückgänge in mehreren Geschäftsbereichen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) legte dennoch um 2,4 % auf 7,86 Milliarden Euro zu.
Beim Nettoergebnis konnte BASF eine deutliche Verbesserung verzeichnen. Der Gewinn stieg von 225 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 1,3 Milliarden Euro. Dies lag maßgeblich am Verkauf der Öl- und Gastochter Wintershall Dea an Harbour Energy. Ohne diesen Sondereffekt hätte sich das Ergebnis weitaus schwächer präsentiert.
Für das Jahr 2025 stellt BASF eine weitere Verbesserung des bereinigten Ergebnisses in Aussicht. Das Management erwartet ein Ebitda zwischen 8,0 und 8,4 Milliarden Euro – ein Plus von maximal sieben Prozent. Alle Segmente, mit Ausnahme des Geschäfts mit Basischemikalien, sollen zur Ergebnissteigerung beitragen.
Das Geschäft mit Basischemikalien (Segment Chemicals) wird durch höhere Fixkosten im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des neuen Verbundstandorts in Zhanjiang (China) sowie durch planmäßige Wartungen belastet. Alle anderen Sparten sollen hingegen positive Ergebnisbeiträge leisten.
Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) soll im laufenden Jahr zwischen 400 und 800 Millionen Euro liegen, nach 750 Millionen Euro im Vorjahr. Vor allem die Investitionen in China belasten die Liquidität. Laut BASF-Chef Markus Kamieth hätte die Prognosespanne für 2025 ohne diese Effekte um 400 Millionen Euro beim operativen Ergebnis und um 800 Millionen Euro beim Free Cashflow höher ausfallen können. Investitionen drücken diese Zahlen jedoch kurz bis mittelfristig bis der Weg einer Amortisation eintritt.
BASF verfolgt weiterhin einen strikten Sparkurs. Das Unternehmen plant, bis Ende 2026 jährlich 2,1 Milliarden Euro einzusparen. Bis Ende 2024 konnte bereits eine jährliche Kosteneinsparung von rund einer Milliarde Euro realisiert werden.
Die Maßnahmen haben jedoch auch Konsequenzen für die Aktionäre: Die Dividende für 2024 soll um ein Drittel auf 2,25 Euro je Aktie gesenkt werden. Dies markiert die erste Kürzung der Ausschüttung seit dem Jahr 2010.
Parallel dazu setzt BASF auf eine strategische Neuausrichtung. So wurde das Agrargeschäft als möglicher Kandidat für einen Börsengang ab 2027 identifiziert. Auch das Geschäft mit Farben und Lacken steht auf dem Prüfstand und könnte verkauft werden. Ein erstes Beispiel für diese Strategie ist der Verkauf des brasilianischen Bautenanstrichgeschäfts für 1,15 Milliarden US-Dollar an Sherwin-Williams.
Anfangs reagierten die Anleger skeptisch auf die Geschäftszahlen und den vorsichtigen Ausblick. Die Aktie verlor im frühen Handel fast 2 % und lag deutlich unter ihrem Jahreshoch von 51,53 Euro, das Mitte Februar erreicht worden war.
Im Tagesverlauf erholte sich die Aktie jedoch und notierte am Vormittag bei rund 49,60 Euro – ein Plus von 1,7 % gegenüber dem Vortag. Die vorsichtige Prognose und die angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen sorgten zwar für Unsicherheit, doch Anleger scheinen den langfristigen Transformationsprozess zunehmend positiv zu bewerten.
BASF agiert in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld. Die Weltkonjunktur bleibt schwach, insbesondere in Europa. Deutschland könnte 2025 bereits das dritte Jahr in Folge eine Rezession erleben. In den USA sorgt die unklare Zollpolitik für Unsicherheit, während das Wachstum in China verhalten bleibt.
Der BASF-Vorstand erwartet für die Chemieindustrie dennoch ein leicht höheres Wachstum als für das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) und die Industrieproduktion. Dennoch bleibt die Nachfrage nach Chemikalien und Kunststoffen schwach, was die Erholung des Unternehmens verzögert.
BASF setzt verstärkt auf Einsparungen und strategische Neuausrichtungen, um sich im schwachen Marktumfeld zu behaupten. Während der Umsatz 2024 rückläufig war, konnte das operative Ergebnis leicht gesteigert werden.
Der verhaltene Ausblick für 2025 enttäuschte zunächst die Börse, doch langfristig könnte sich der Sparkurs auszahlen. Die Kürzung der Dividende zeigt, dass BASF bereit ist, finanzielle Mittel für den Konzernumbau zu nutzen. Auch die Aussicht auf den Verkauf weiterer Sparten könnte dem Unternehmen helfen die notwendige Liquidität bereitzustellen.
Quellen: handelsblatt.com/manager-magazin.de/dpa-AFX
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