BASF-Standort in Kalifornien
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Nicolas Fuchs Nicolas Fuchs
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Nicolas ist seit 2016 Redakteur bei ARIVA.DE. Seine Expertise in der technischen Analyse und sein Engagement für genaue Prognosen machen ihn zu einer wertvollen Ressource für die Community, die auf aussagekräftige News angewiesen ist.

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BASF enttäuscht mit vorsichtiger Prognose - Aktie reagiert zunächst mit Verlusten

BASF meldet für 2024 einen Umsatzrückgang, während das bereinigte Ergebnis leicht zulegen konnte. Der verhaltene Ausblick auf 2025 und die Kürzung der Dividende sorgen an der Börse zunächst für Enttäuschung.
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Gemischte Reaktionen auf BASF-Jahresbilanz und verhaltenen Ausblick

Die BASF (BASF Aktie) SE hat ihre endgültigen Geschäftszahlen für 2024 veröffentlicht und dabei sowohl positive als auch negative Entwicklungen aufgezeigt. Während der Umsatz sank, konnte das bereinigte operative Ergebnis leicht gesteigert werden. Die Prognose für 2025 sieht zwar eine weitere Verbesserung des Ergebnisses vor, bleibt jedoch hinter den Erwartungen vieler Analysten zurück. Der Aktienkurs reagierte zunächst mit Verlusten, drehte im Laufe des Tages aber ins Plus.

Geschäftszahlen 2024: Umsatzrückgang trotz leicht höherem operativen Ergebnis

Im Jahr 2024 sank der Umsatz des weltweit größten Chemiekonzerns um 5,3 % auf 65,3 Milliarden Euro. Ursächlich hierfür waren niedrigere Verkaufspreise und Mengenrückgänge in mehreren Geschäftsbereichen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) legte dennoch um 2,4 % auf 7,86 Milliarden Euro zu.

Beim Nettoergebnis konnte BASF eine deutliche Verbesserung verzeichnen. Der Gewinn stieg von 225 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 1,3 Milliarden Euro. Dies lag maßgeblich am Verkauf der Öl- und Gastochter Wintershall Dea an Harbour Energy. Ohne diesen Sondereffekt hätte sich das Ergebnis weitaus schwächer präsentiert.

Erwartungen für 2025: BASF peilt Ergebnissteigerung an

Für das Jahr 2025 stellt BASF eine weitere Verbesserung des bereinigten Ergebnisses in Aussicht. Das Management erwartet ein Ebitda zwischen 8,0 und 8,4 Milliarden Euro – ein Plus von maximal sieben Prozent. Alle Segmente, mit Ausnahme des Geschäfts mit Basischemikalien, sollen zur Ergebnissteigerung beitragen.

Das Geschäft mit Basischemikalien (Segment Chemicals) wird durch höhere Fixkosten im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des neuen Verbundstandorts in Zhanjiang (China) sowie durch planmäßige Wartungen belastet. Alle anderen Sparten sollen hingegen positive Ergebnisbeiträge leisten.

Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) soll im laufenden Jahr zwischen 400 und 800 Millionen Euro liegen, nach 750 Millionen Euro im Vorjahr. Vor allem die Investitionen in China belasten die Liquidität. Laut BASF-Chef Markus Kamieth hätte die Prognosespanne für 2025 ohne diese Effekte um 400 Millionen Euro beim operativen Ergebnis und um 800 Millionen Euro beim Free Cashflow höher ausfallen können. Investitionen drücken diese Zahlen jedoch kurz bis mittelfristig bis der Weg einer Amortisation eintritt.

Kapitalsparprogramm und Dividendenkürzung

BASF verfolgt weiterhin einen strikten Sparkurs. Das Unternehmen plant, bis Ende 2026 jährlich 2,1 Milliarden Euro einzusparen. Bis Ende 2024 konnte bereits eine jährliche Kosteneinsparung von rund einer Milliarde Euro realisiert werden.

Die Maßnahmen haben jedoch auch Konsequenzen für die Aktionäre: Die Dividende für 2024 soll um ein Drittel auf 2,25 Euro je Aktie gesenkt werden. Dies markiert die erste Kürzung der Ausschüttung seit dem Jahr 2010.

Parallel dazu setzt BASF auf eine strategische Neuausrichtung. So wurde das Agrargeschäft als möglicher Kandidat für einen Börsengang ab 2027 identifiziert. Auch das Geschäft mit Farben und Lacken steht auf dem Prüfstand und könnte verkauft werden. Ein erstes Beispiel für diese Strategie ist der Verkauf des brasilianischen Bautenanstrichgeschäfts für 1,15 Milliarden US-Dollar an Sherwin-Williams.

Börsenreaktion: Erst Enttäuschung, dann Erholung

Anfangs reagierten die Anleger skeptisch auf die Geschäftszahlen und den vorsichtigen Ausblick. Die Aktie verlor im frühen Handel fast 2 % und lag deutlich unter ihrem Jahreshoch von 51,53 Euro, das Mitte Februar erreicht worden war.

Im Tagesverlauf erholte sich die Aktie jedoch und notierte am Vormittag bei rund 49,60 Euro – ein Plus von 1,7 % gegenüber dem Vortag. Die vorsichtige Prognose und die angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen sorgten zwar für Unsicherheit, doch Anleger scheinen den langfristigen Transformationsprozess zunehmend positiv zu bewerten.

Herausforderungen durch die weltwirtschaftliche Lage

BASF agiert in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld. Die Weltkonjunktur bleibt schwach, insbesondere in Europa. Deutschland könnte 2025 bereits das dritte Jahr in Folge eine Rezession erleben. In den USA sorgt die unklare Zollpolitik für Unsicherheit, während das Wachstum in China verhalten bleibt.

Der BASF-Vorstand erwartet für die Chemieindustrie dennoch ein leicht höheres Wachstum als für das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) und die Industrieproduktion. Dennoch bleibt die Nachfrage nach Chemikalien und Kunststoffen schwach, was die Erholung des Unternehmens verzögert.

Fazit: BASF setzt auf Kostensenkungen und Portfolio-Optimierung

BASF setzt verstärkt auf Einsparungen und strategische Neuausrichtungen, um sich im schwachen Marktumfeld zu behaupten. Während der Umsatz 2024 rückläufig war, konnte das operative Ergebnis leicht gesteigert werden.

Der verhaltene Ausblick für 2025 enttäuschte zunächst die Börse, doch langfristig könnte sich der Sparkurs auszahlen. Die Kürzung der Dividende zeigt, dass BASF bereit ist, finanzielle Mittel für den Konzernumbau zu nutzen. Auch die Aussicht auf den Verkauf weiterer Sparten könnte dem Unternehmen helfen die notwendige Liquidität bereitzustellen.


Quellen: handelsblatt.com/manager-magazin.de/dpa-AFX


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Community-Beiträge zu BASF SE

aus Forum-Thread: BASF
Avatar des Verfassers
16:11 Uhr
Highländer49
BASF
Der weltgrößte Chemiekonzern BASF (BASF Aktie) sieht sich für die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump gewappnet. Die Zölle sorgten für Verunsicherung in der Industrie und den Märkten, sagte Vorstandschef Markus Kamieth bei der virtuellen Hauptversammlung des Dax -Konzerns. "Aber BASF ist ...
Avatar des Verfassers
11:19 Uhr
Highländer49
BASF
Die BASF-Aktie steht am Freitag im Fokus der Börse nach der Meldung der Quartalszahlen und einer entscheidenden Entwicklung im Chart. Das sollten Investoren jetzt unbedingt wissen.https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2025-05/65285885-basf-aktie-verkaufssignal-beim-dax-konzern-486.htm
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