Der Münchner Premium-Autohersteller BMW (BMW Aktie) AG hat im ersten Quartal 2025 einen leichten Rückgang beim weltweiten Fahrzeugabsatz hinnehmen müssen. Insgesamt wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 586.149 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce verkauft – das entspricht einem Minus von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Besonders deutlich zeigte sich die Schwäche in China, dem größten Einzelmarkt des Konzerns, wo die Verkaufszahlen um 17,2 Prozent auf nur noch 155.195 Fahrzeuge zurückgingen.
In Europa hingegen konnte BMW um 6,2 Prozent zulegen, während auch die Verkäufe in den USA – noch vor der Einführung von Strafzöllen auf europäische Autos – um 4,1 Prozent stiegen. Der Rückgang in China wird auf mehrere Faktoren zurückgeführt: Die anhaltende Krise am Immobilienmarkt belastet besonders wohlhabende Käufer, die für Premiumfahrzeuge wie die von BMW als Zielgruppe gelten. Gleichzeitig intensiviert sich der Wettbewerb im Segment der Elektroautos, in dem chinesische Hersteller zunehmend dominieren. Auch Konkurrent Volkswagen (VW Aktie) musste zuletzt in China einen Absatzrückgang hinnehmen.
Trotz der Herausforderungen äußerte sich BMW-Vertriebsvorstand Jochen Goller zuversichtlich: „Zuversichtlich stimmen uns die Auftragseingänge über alle Antriebsarten hinweg, die vorwiegend in unserem Heimatmarkt Deutschland ein deutliches Wachstum verzeichnen.“ Besonders positiv entwickelte sich erneut der Absatz von Elektrofahrzeugen. Mit 109.156 verkauften Stromern erzielte BMW hier ein Plus von rund einem Drittel im Vergleich zum Vorjahresquartal – ein strategisch wichtiger Bereich im Zuge der Transformation des Konzerns.
Während das operative Geschäft auf einigen Märkten stabil bleibt, gerät die BMW-Aktie unter verstärkten Druck. Am Donnerstag, 10. April 2025, notierte das Papier anderthalb Stunden vor Handelsschluss in Frankfurt bei 63,86 Euro. Das entspricht einem Minus von 2,77 Prozent im Vergleich zum Vortag und markiert zugleich das neue 52-Wochen-Tief. Damit liegt die Aktie 39,77 Prozent unter ihrem Jahreshoch von 106,03 Euro.
Im Tagesverlauf wurden bislang 1.489.091 BMW-Aktien gehandelt – weniger als die 2,5 Millionen Stück am Vortag. Im Vergleich zum DAX bewegt sich BMW damit im Mittelfeld: Mit einem Indexanteil von 2,27 Prozent rangiert der Konzern aktuell auf Platz 14 im Leitindex. Zum Vergleich: Schwergewichte wie SAP (SAP Aktie), Siemens und die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) dominieren den DAX mit deutlich höheren Streubesitz-Marktkapitalisierungen.
Der Börsenwert der frei handelbaren BMW-Aktien beläuft sich derzeit auf 42,08 Milliarden Euro. Zum Ende des Geschäftsjahres 2022 hatte BMW einen Jahresumsatz von 142,6 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 10,6 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Belegschaft des Konzerns lag zu diesem Zeitpunkt bei weltweit rund 159.104 Beschäftigten.
Die Quartalszahlen zeigen einmal mehr die zunehmende Abhängigkeit deutscher Premiumhersteller vom chinesischen Markt – und dessen wachsende Unsicherheiten. Zwar kann BMW in Europa und den USA weiterhin solide Zuwächse verbuchen, doch der Einbruch in China wiegt schwer. Er könnte mittelfristig auch auf die Bilanz durchschlagen, insbesondere wenn sich die wirtschaftliche Lage in der Volksrepublik nicht stabilisiert.
Zudem steht BMW im Jahr 2025 vor mehreren externen Herausforderungen: Die angekündigten US-Zölle von 25 Prozent auf europäische Fahrzeuge könnten sich ab dem zweiten Quartal negativ auf den Absatz in Nordamerika auswirken. Gleichzeitig ist der Preisdruck im Elektroautosegment durch chinesische Wettbewerber wie BYD oder Nio spürbar gestiegen.
Analysten und Investoren blicken daher gespannt auf die anstehenden Halbjahreszahlen und die nächste Prognose des Konzerns. Ob der jüngste Rückgang eine temporäre Delle oder der Beginn einer nachhaltig schwierigeren Phase ist, bleibt abzuwarten.
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