Die konjunkturellen Aussichten für Deutschland bleiben gedämpft. Das Ifo-Geschäftsklima, ein zentraler Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung, zeigt auch im Februar keine Verbesserung. Mit einem unveränderten Indexwert von 85,2 Punkten im Vergleich zum Vormonat liegt die Stimmung unter den deutschen Unternehmen weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Ökonomen hatten hingegen mit einem leichten Anstieg auf 85,8 Punkte gerechnet.
Besonders die aktuelle Geschäftslage wird von den befragten Unternehmen skeptischer eingeschätzt als noch im Januar. Allerdings sind die Erwartungen für die kommenden Monate etwas optimistischer. „Die deutsche Wirtschaft wartet ab“, fasste Ifo-Präsident Clemens Fuest die Lage zusammen. Eine schnelle Erholung ist damit nicht in Sicht.
Die neue Bundesregierung startet unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Nach zwei aufeinanderfolgenden Rezessionsjahren sehen viele Experten kaum Spielraum für einen schnellen konjunkturellen Aufschwung. Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer rechnet erst im Frühjahr mit einer leichten Verbesserung, betont jedoch, dass strukturelle Probleme die Entwicklung bremsen.
LBBW-Experte Jens-Oliver Niklasch sieht die aktuellen Ifo-Zahlen als Zeichen einer festgefahrenen Wirtschaftslage. „Die Wirtschaft hat sich im Tief festgefressen und braucht dringend wachstumsfreundliche Reformen“, erklärte er. Die Prognosen für das Jahr 2025 bleiben daher verhalten. Eine erneute Schrumpfung der Wirtschaftsleistung ist nicht ausgeschlossen.
Während sich das Geschäftsklima in der Industrie, im Handel und am Bau leicht verbesserte, trübte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor weiter ein. Besonders Transport- und Logistikunternehmen äußerten sich zunehmend skeptisch. „Insbesondere im Bereich Transport und Logistik nahmen die skeptischen Stimmen zu“, so Ifo-Chef Clemens Fuest.
Auch Ifo-Konjunkturchef Klaus Wohlrabe äußerte sich zurückhaltend: „Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle.“ Für das erste Quartal 2025 erwartet das Ifo-Institut eine stagnierende Wirtschaftsleistung.
Neben den internen strukturellen Herausforderungen stehen deutsche Unternehmen auch vor zunehmenden internationalen Risiken. So könnte eine protektionistische Handelspolitik der USA unter Präsident Donald Trump die deutsche Exportwirtschaft erheblich belasten. Strafzölle auf europäische Waren würden insbesondere die deutsche Automobil- und Maschinenbauindustrie treffen und das Wachstum weiter dämpfen.
Die deutsche Wirtschaft blickt somit in eine Phase der Unsicherheit. Ohne klare wirtschaftspolitische Impulse und eine Verbesserung der globalen Handelsbedingungen bleibt eine nachhaltige Erholung schwierig.
Quellen: handelsblatt.com/dpa
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