Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 einen deutlichen Gewinnanstieg verzeichnet. Mit einem Reingewinn von 1,71 Milliarden US-Dollar bzw. 7,28 US-Dollar je Aktie übertraf das Unternehmen die Analystenerwartungen um fast einen Dollar (Dollarkurs) pro Aktie (Erwartung: 6,34 USD). Der Gesamtumsatz stieg im Vorjahresvergleich um 4,5 % auf 17,96 Milliarden US-Dollar. Besonders stark präsentierte sich erneut die Luft- und Raumfahrtsparte, die mit einem Plus von 3,1 % maßgeblich zum Ergebnis beitrug – trotz anhaltender Verzögerungen beim technologischen Upgrade des F-35-Programms.
Diese solide Performance ist vor allem auf die geopolitische Lage zurückzuführen: Die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten sorgen für eine kontinuierlich hohe Nachfrage nach modernen Waffensystemen, Flugzeugen und Abwehrtechnik. Lockheed Martin (Lockheed Martin Aktie) gilt mit seinem F-35-Kampfjet, Patriot-Raketen und anderen Hightech-Produkten als einer der zentralen Nutznießer dieses Nachfragebooms.
Trotz internationaler Spannungen, darunter Zollkonflikte mit Kanada und politische Bedenken über die Dominanz der USA im sicherheitspolitischen Sektor, bekräftigte Lockheed Martin seine Jahresprognose. Die Aussicht auf einen wachsenden Verteidigungshaushalt in den USA sowie geplante Lockerungen der Exportvorschriften lassen auf weiter stabile Auftragseingänge hoffen. Besonders große Programme wie der F-35-Verkauf an internationale Partnerstaaten tragen erheblich zum Orderbestand bei.
Während Lockheed Martin global profitiert, zeigt sich auch in Deutschland ein struktureller Wandel im Arbeitsmarkt der Verteidigungsindustrie. Eine aktuelle Auswertung der Jobplattform Indeed ergab, dass sich die täglichen Suchanfragen nach Jobs in der Rüstungsbranche seit Februar verdreifacht haben. Getrieben wird dieser Trend maßgeblich durch das von der Bundesregierung beschlossene Sondervermögen von 500 Milliarden Euro, von dem ein erheblicher Anteil in die Verteidigung fließen soll.
Hinzu kommt eine entscheidende politische Neuerung: Verteidigungsausgaben oberhalb eines Prozentpunkts des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sollen künftig nicht mehr unter die Schuldenbremse fallen. Das verschafft der Branche zusätzliche Planungssicherheit und eröffnet Wachstumsperspektiven.
Trotz des starken Interesses bleibt die Personaldecke dünn. Die Bundeswehr verzeichnete zwar im vergangenen Jahr einen Zuwachs von rund 19 % bei den Bewerbungen, dennoch drohen laut Prognosen bis Ende 2025 fast 20 % der Stellen unbesetzt zu bleiben. Auch in der Industrie ist die Lage angespannt. Der deutsche Rüstungshersteller Rheinmetall beispielsweise hat derzeit über 760 Stellen auf seinem Karriereportal ausgeschrieben – von IT-Spezialisten bis hin zu Systemarchitekten und Fertigungstechnikern. Im Vergleich dazu sucht die Airbus-Tochter MBDA 92 Fachkräfte, das Familienunternehmen Diehl Defence 419.
Personalberaterinnen wie Neele Riemann von Hapeko betonen dabei den Mentalitätswandel innerhalb der Gesellschaft. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine werde die Arbeit in der Rüstungsindustrie zunehmend als „sinnstiftend“ empfunden. Der Wechsel von Automobil- und Maschinenbau-Fachkräften in Verteidigungsunternehmen ist mittlerweile keine Seltenheit mehr.
Die Quartalszahlen von Lockheed Martin veranschaulichen den gegenwärtigen Höhenflug der globalen Rüstungsindustrie. Angetrieben von politischem Rückenwind und erhöhten Verteidigungsbudgets in den NATO-Staaten, befindet sich der Sektor in einem anhaltenden Aufwärtstrend. Auch Deutschland folgt dieser Entwicklung, nicht nur auf politischer Ebene, sondern zunehmend auch in Bezug auf den Arbeitsmarkt. Die Verteidigungsindustrie entwickelt sich damit zu einem der dynamischsten Segmente der industriellen Wertschöpfung - sowohl in den USA als auch in Europa.
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