dpa-AFX  |  aufrufe Aufrufe: 620

ROUNDUP 2/US-Wirtschaft schrumpft zum Jahresstart - Steigende Einfuhren belasten

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Wirtschaft ist zum Jahresstart wegen stark gestiegener Einfuhren geschrumpft. Im ersten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal um annualisiert 0,3 Prozent, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im vierten Quartal hatte die größte Volkswirtschaft der Welt noch um 2,4 Prozent zugelegt. Volkswirte hatten für die Monate Januar bis Ende März im Schnitt eine Schrumpfung von 0,2 Prozent erwartet.

play Anhören
share Teilen
feedback Feedback
copy Kopieren
newsletter
ARIVA Newsletter

US-Präsident Donald Trump hatte zwar erst Anfang April seine Zölle gegenüber fast allen Ländern dieser Welt angekündigt und sie dann teilweise wieder zurückgenommen. Die Importe sind aber schon vor der Zollentscheidung im März deutlich gestiegen. US-Unternehmen wollten sich offenbar nochmal mit ausländischen Produkten eindecken. Dies belastete das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal. So sind die Importe im ersten Quartal um 41 Prozent gestiegen. Der Außenhandel belastete das Wirtschaftswachstum um fast fünf Prozentpunkte. Dies ist ein Rekordwert.

Die Konsumausgaben stiegen mit annualisierten 1,8 Prozent so wenig wie seit Mitte 2023 nicht mehr. Der Konsum ist für zwei Drittel der Wirtschaftsleistung in den USA verantwortlich. Positiv entwickelten sich die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen. Sie stiegen so stark wie seit 2020 nicht mehr.

"Das schwache erste Quartal war vor allem ein Resultat verschiedener Sondereffekte und als solches noch kein Vorbote einer drastischen Wachstumsabschwächung, was auch durch die nach wie vor robuste inländische Nachfrage bestätigt wird", kommentiert Commerzbank-Analyst Christoph Balz. "Wir gehen daher weiterhin davon aus, dass die US-Wirtschaft trotz des Zollschocks eine Rezession vermeiden kann, auch wenn die Abwärtsrisiken spürbar zugenommen haben."

US-Wachstumszahlen werden annualisiert, also auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang anhielte. In Europa wird auf diese Methode verzichtet, weshalb die Zahlen nicht direkt miteinander vergleichbar sind. Um auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen./jsl/la/he

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Weitere Artikel des Autors

Themen im Trend